(taz.de)
Am Freitag hatte der Nigerianer Umar Faruk Abdulmutallab versucht, einen Airbus beim Landeanflug auf Detroit mit Hilfe des hochexplosiven Sprengstoffs PETN in die Luft zu sprengen. Dabei setzte er seine Kleidung in Brand und wurde anschließend von Passagieren überwältigt. Als Konsequenz aus dem Vorfall wurden die Sicherheitsmaßnahmen auf den Flughäfen der USA, in Deutschland und vielen anderen Staaten Europas verschärft.
Kontrovers diskutiert werden deshalb jetzt wieder die sogenannte Nackt-Scanner auf Flughäfen. Dabei handelt es sich um Geräte, mit denen bekleidete Fluggäste praktisch bis auf die Haut durchleuchtet werden können. Mithilfe elektromagnetischer Strahlen entsteht ein dreidimensionales Bild, auf dem der Mensch ohne Kleidung erscheint. Alle am Körper befestigten Gegenstände werden sichtbar - beispielsweise Waffen oder Plastiksprengstoffe - die mit herkömmlichen Sicherheitskontrollen schwer zu entdecken sind.
Die Geräte waren vor einem Jahr schon in den USA im Einsatz - Tests in Amsterdam, Zürich und London liefen. Die EU-Kommission wollte die Geräte generell für die Flugsicherheit zulassen. Wegen des Widerstands im Europaparlament wurde das Vorhaben aber Ende Oktober 2008 zurückgezogen. Man wolle eine Denkpause einlegen, hieß es in Brüssel.
Lefteri sein Senf:
Ich wäre für eine (Nackt)duschpflicht vor dem Flug, ähnlich wie vor dem Besuch eines Schwimmbads oder einer Sauna. D.h. an allen Flughäfen werden große Badeabteilungen eingerichtet, und jeder Passagier ist verpflichtet, zumindestens zu duschen; ob er auch noch Schwimmen geht oder in die Sauna, bleibt ihm/ihr überlassen. Vorm Duschen zieht er/sie sich aus, die Kleidung kommt in eine nummerierte Tasche, und er/sie selber bekommt ein Armband mit der gleichen Nummer. Die Kleidung wird während der Dusche untersucht und danach zurückgegeben.
Ist eine weniger unangenehme Prozedur als das Nacktscannen und hat den Vorteil, dass es bei den doch einigermaßen eng sitzenden Fluggästen zu weniger Geruchsbelästigungen kommt als bisher.